19. Mai 2020 | u.a. Legato Hamburg
Schweige- versus Zeugnispflicht im Kontext von Ausstiegsarbeit
Lesen Sie hier den Bericht zum Fachgespräch, das im Rahmen der Zivilgesellschaftlichen Arbeitsgruppe für Risikomanagement und Datenschutz (ZARD) in Legato Hamburg und Legato Bremen KuBiBe veranstaltet wurde.
Im vergangenen Jahr fanden sich 25 nationale zivilgesellschaftliche sowie behördliche Vertreter*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Präventions- und Ausstiegsarbeit im Kontext religiös begründeter Radikalisierung in Hamburg zusammen um, praxisnah zu diskutieren über das Spannungsfeld zwischen Schweige- und Zeugnispflicht. Ziel war es außerdem, mögliche weitergehende Fragestellungen und (Lösungs-)Ansätze zu eruieren.
Das Recht auf Selbstbestimmung in Bezug auf den Umgang mit persönlichen Informationen gilt als Grundvoraussetzung einer freien und demokratischen Gesellschaft. Sie bietet eine rechtliche Absicherung der Vertraulichkeit in der Offenbarung sensibler Informationen. Die Sicherung von geäußerten Inhalten, welche sich im Beratungskontext der Sozialen Arbeit ergeben, stellt demnach die Grundlage der Ermöglichung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen fachbezogenen Berufsgruppen und deren Klient*innen in der Praxis dar, die es zu schützen gilt.
Aufgrund der Beschaffenheit des Themenbereichs „religiös begründeter Radikalisierung“, sei es hinsichtlich einer besonderen sicherheitspolitischen Relevanz oder der spezifischen Förderungsstruktur des Phänomenbereiches, ergeben sich jedoch weitere Herausforderungen, denen es zu begegnen gilt. Gerade vor dem Hintergrund der sicherheitspolitischen Relevanz, der in einigen Arbeitsprozessen entstehenden räumlichen Nähe zwischen Sozialer Arbeit und Sicherheitsbehörden sowie der medialen Präsenz des Themengebietes, ergibt sich für Mitarbeiter*innen entsprechender Fachstellen eine berufspraktische Brisanz.
Der vollständige Tagungsbericht steht Ihnen als PDF zum Download bereit. (Hinweis: Über den Link wird direkt das PDF heruntergeladen)
Das Fachgespräch war als themenspezifischer Austausch der inhaltlichen Ausrichtung der Zivilgesellschaftlichen Arbeitsgruppe für Risikomanagement und Datenschutz (ZARD) in Legato Hamburg und Legato Bremen KuBiBe gedacht und wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ umgesetzt.