Fachtag
14.–15. Mai 2024

Der Nahostkonflikt als Katalysator

Antisemitismus, Rassismus und Radikalisierung in Deutschland

Der Nahostkonflikt wird regelmäßig von Akteuren aus dem islamistischen Spektrum instrumentalisiert, um für ihre Ideologie zu werben und Anhänger*innen zu mobilisieren. Vor dem Hintergrund des seit den Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober wieder aufgeflammten Nahostkonflikts wird dies erneut deutlich: sowohl auf Demonstrationen als auch in sozialen Medien werben Islamist*innen seitdem verstärkt für ihre Zwecke.

Doch nicht nur die Instrumentalisierung durch islamistische Akteure stellt eine Herausforderung für die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit dar. Auch werden politische, mediale und gesamtgesellschaftliche Diskussionen um die erneute Eskalation des israelisch-palästinensischen Konflikts emotional und polarisierend geführt und beeinflussen die Debatten im Arbeitsbereich. Dabei ist zu beobachten, dass sich in der Debatte auch andere Themen abbilden, für die der Konflikt einen Katalysator darstellt. Inwiefern schwingen hier auch Debatten über Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus mit? Welche Auswirkungen hat das Aufflammen des Konflikts auf das islamistische Radikalisierungsgeschehen in Deutschland, aber auch international? Welche Herausforderungen ergeben sich hieraus für die zivilgesellschaftliche Demokratieförderung sowie Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit? Diesen Themen möchten wir uns mit Ihnen im Rahmen unseres Fachtags widmen.

14.-15. Mai 2024

Haus am Dom
Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main

Download Programm (PDF)

 

Der erste Tag ist für Pressevertreter*innen geöffnet (digital und in Präsenz). Bei Interesse melden Sie sich bitte bei unserem Pressekontakt an.

 

Das Thema des Fachtags interessiert Sie, Sie konnten jedoch nicht teilnehmen?

Lesen Sie hier den Rückblick zum Fachtag. Darüber hinaus können Sie die Mitschnitte von Tag eins über unsere Mediathek sowie auf YouTube ansehen.

Weitere Informationen zum Programm

14. Mai 2024

Dir Begrüßung erfolgt durch Jamuna Oehlmann.

Jamuna Oehlmann hat in Berlin, Bangkok und London Asienwissenschaften, Internationale Beziehungen und Diplomatie studiert. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie den Nexus zwischen Menschenhandel und internationalem Terrorismus. Zu ihrer Expertise und praktischen Arbeitsbereichen zählen neben der Prävention gegen religiös begründeten Extremismus unter anderem die Themen Sicherheit, Terrorismus und Extremismus. Seit 2017 hat sie die Koordination und seit 2022 die Co-Geschäftsführung der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx) inne. Zudem verantwortet Jamuna Oehlmann seit 2020 die Koordination des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX).

Ein Vortrag von Dr. Yasemin El-Menouar.

Dr. Yasemin El-Menouar ist Senior Expertin bei der Bertelsmann Stiftung und leitet seit 2014 das Projekt Religionsmonitor, das sich mit der Rolle von Religion und religiöser Vielfalt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt befasst. Zuvor leitete die promovierte Soziologin Forschungsprojekte im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz (DIK), und forschte am Sozialwissenschaftlichen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) sowie als Associate Fellow der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Sie ist Mitglied des vom Bundesinnenministerium berufenen Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM), Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Islamkolleg e. V. (IKD) in Osnabrück sowie Gründungsmitglied der Experteninitiative Religionspolitik (EIR).

Ein Vortrag von Dr. Götz Nordbruch.

Dr. Götz Nordbruch ist Islam- und Sozialwissenschaftler. Er war lange Co-Geschäftsführer des Vereins ufuq.de und leitete die Angebote des Vereins im Rahmen des Kompetenznetzwerkes „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX). Nordbruch war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut de recherches et d’études sur le monde arabe et musulman in Aix-en-Provence und am Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut – für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig tätig. Von 2008-2011 war er Assistenzprofessor am Center for Contemporary Middle East Studies der Süddänischen Universität Odense. Von November 2016 bis März 2020 war er Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx).

Eine Diskussion mit Dr. Yasemin El-Menouar, Dr. Götz Nordbruch und Rüdiger José Hamm.

Dr. Yasemin El-Menouar ist Senior Expertin bei der Bertelsmann Stiftung und leitet seit 2014 das Projekt Religionsmonitor, das sich mit der Rolle von Religion und religiöser Vielfalt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt befasst. Zuvor leitete die promovierte Soziologin Forschungsprojekte im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz (DIK), und forschte am Sozialwissenschaftlichen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) sowie als Associate Fellow der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Sie ist Mitglied des vom Bundesinnenministerium berufenen Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM), Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Islamkolleg e. V. (IKD) in Osnabrück sowie Gründungsmitglied der Experteninitiative Religionspolitik (EIR).

Dr. Götz Nordbruch ist Islam- und Sozialwissenschaftler und war lange Co-Geschäftsführer des Vereins ufuq.de und leitete dort die Angebote des Vereins im Rahmen des Kompetenznetzwerkes „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX). Nordbruch war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut de recherches et d’études sur le monde arabe et musulman in Aix-en-Provence und am Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut – für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig tätig. Von 2008-2011 war er Assistenzprofessor am Center for Contemporary Middle East Studies der Süddänischen Universität Odense. Von November 2016 bis März 2020 war er Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx).

Rüdiger José Hamm ist Diplom-Politologe mit einem Abschluss am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin. Seit 2003 ist er in der politischen Bildungsarbeit tätig. Zu seinen wissenschaftlichen Expertisen und praktischen Arbeitsbereichen zählen Critical Mixed Race Studies, Extremismus, Diversity & Anti-bias Education, Antirassismus und Antisemitismus. Seit 2017 hat er die Koordination und seit 2022 die Co-Geschäftsführung der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx) inne. Zudem verantwortet Rüdiger José Hamm seit 2020 die Koordination des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX).

15. Mai 2024

Ein Workshop von Hanna Baron und Annabelle Mattick.

Hanna Baron ist Islamwissenschaftlerin und derzeit bei einer Sicherheitsbehörde in Hamburg tätig. Davor war sie mehrere Jahre in Kooperation mit dem BAMF FZ wissenschaftliche Begleitung der Präventions- und Beratungsstelle PROvention (TGS-H e. V.) in Schleswig-Holstein und Teil des wissenschaftlichen Verbunds zum „Forschungs-Praxis-Transfer islamistischer Extremismus“ (FoPraTEx). Zu ihren Schwerpunkten zählen die aktuellen Entwicklungen und Strukturen der dschihadistischen Szenen mit Fokus auf den Onlinebereich und Geschlechterrollen sowie die Hizb ut-Tahrir und -nahe Initiativen.

Annabelle Mattick arbeitet als Educator im Projekt “Business Council for Democracy” des Think Tank Institute for Strategic Dialogue Germany (ISD), in dem sie Arbeitnehmende zu Hassrede, Desinformationen und Verschwörungserzählungen im digitalen Raum sensibilisiert und sie im Umgang damit stärkt. Vor der Arbeit für ISD Germany war Annabelle Mattick mehrere Jahre in der Beratung und politischen Bildung zu den Themen Radikalisierung und Deradikalisierung im Kontext Islamismus sowie Verschwörungserzählungen tätig. Weiterhin hat sie am durch das BAMF geförderte Methodenlehrbuch EXTREM. KOMPETENT. BERATEN. – Methoden für die Beratungspraxis im Themenfeld religiös begründeter Extremismus mitgewirkt. Annabelle Mattick hat Pädagogik und Soziologie im Bachelor sowie Erwachsenenbildung im Master studiert ist und systemische Beraterin (DGSF).

Ein Workshop von Dr. Piotr Suder und Tariq N. Butt.

Tariq Nadir Butt studiert Sozialwissenschaft, Medienwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitschwerpunkte sind Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und Islamismus. Seit Januar 2024 ist er Bildungsreferent bei ExPO (IFAK e. V.).

Dr. Piotr Suder, geboren 1981 in Breslau, ist Sozialwissenschaftler und interessiert sich seit Jahren für die Themen Migration, Rassismuskritik und religiös begründeter Extremismus. In seiner Dissertation setzte er sich mit Legitimierungsprozessen von Moscheebauprojekten und der Vernetzung von muslimischen Gemeinden auseinander. Seit 2015 arbeitet er für den Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe (IFAK e. V.) und leitet dort das Projekt „Extremismus Prävention Online“ (ExPO). In diesem Kontext führt er zusammen mit dem ExPO-Team Fortbildungen zur Extremismusprävention durch und erstellt Publikationen und mediale Inhalte zu diesem Thema. Darüber hinaus ist Piotr Suder freiberuflich als Dozent und politischer Bildner für verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen, Behörden und Hochschulen tätig.

Ein Workshop von Nava Zarabian und Bijan Hassan Pour-Razavi.

Nava Zarabian studierte Islamwissenschaften und Musikwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn. Ihre Abschlussarbeit schrieb sie zur Musikzensur in der Islamischen Republik Iran. Nach dem Studium war sie als Referentin für Islamismus im Netz tätig und beobachte Propaganda des sogenannten „IS“ im deutschsprachigen Raum. Seit 2020 arbeitet Sie als Fach- und Methoden Expertin und Projektleiterin der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt. Nava Zarabian spricht in Talks und verschiedenen Formaten über gesamtgesellschaftlich relevante Themen, wie z. B. Radikalisierung und Rassimus. Unter anderem war sie Teil der, mit dem Grimme-Online Preis ausgezeichneten Sendung „Die beste Instanz“ und des Podcast „Deso – Der Rapper, der zum IS ging“. Ihre Themen reichen von Extremismus im Netz, Antirassismus, Gender bis hin zu Popkulturen Phänomenen wie Deutschrap.

 

Bijan Hassan Pour-Razavi hat in Gießen Politikwissenschaften und Geschichte studiert und arbeitet seit über 10 Jahren freiberuflich in der politischen Bildung zu den Themen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Bei der Bildungsstätte Anne Frank leitet er das Projekt Radikale Reflexion und ist Projektmitarbeiter im Kompetenznetzwek Antisemitismus.

Ein Workshop von Dr. Friedhelm Hartwig und Navid Wali.

Navid Wali ist Pädagogischer Mitarbeiter bei der Beratungsstelle Hessen bei Violence Prevention Network gGmbH.

Dr. Friedhelm Hartwig studierte Islamwissenschaften, Arabistik und evangelische Theologie in Bochum und promovierte am Graduiertenkolleg für gegenwartsbezogene Orientforschung in Bamberg. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibnitz Zentrum Moderner Orient in Berlin. Von 2016 bis 2018 war er in mehreren digitalen Präventionsprojekten für Violence Prevention Network gGmbH tätig gewesen. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte bei modus|zad liegen in der anwendungsbezogenen Forschung an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, dem beschleunigten Wissenstransfer sowie der Vernetzung von Präventionsprojekten. Für modus|zad entwickelt er daher seit 2019 die Forschungslinie Monitoring und Trendanalysen (ABAT, KorRex, bpb-Basismonitoring). Sein besonderes wissenschaftliches Interesse gilt der Analyse von Narrativen, Mainstreamingprozessen und der internationalen Vernetzung von extremistischen Akteur*innen.

Die Schlussworte wird Dženeta Isaković als Teil des Vorstands der BAG RelEx sprechen.

Dženeta Isaković studierte Islamwissenschaft und Politische Wissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Ihren Master absolvierte sie in Nah- und Mitteloststudien mit dem Schwerpunkt Arabistik. Isaković leitet bei Mosaik Deutschland e. V. den Themenbereich Prävention von Extremismus und Hassgewalt. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen die Konzeption und Entwicklung von Bildungsformaten für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen sowie die Referententätigkeit in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung. Ihre fachliche Expertise liegt vor allem im Bereich des religiös begründeten Extremismus sowie in der Antidiskriminierungsarbeit mit Schwerpunkt Rassismus. Seit November 2023 ist Isaković Mitglied des Vorstands der BAG RelEx.

Die Plätze für eine Teilnahme in Präsenz (14.-15. Mai) sind ausgebucht. Der Fachtag wird an zwei Tagen in Präsenz in Frankfurt durchgeführt. Der erste Tag wird über einen Livestream hybrid angeboten. Durch das Streaming des ersten Tages können ausgewählte Inhalte auch Menschen zur Verfügung gestellt werden, denen eine Anreise an den Veranstaltungsort u. a. aus körperlichen, gesundheitlichen, zeitlichen oder familiären Gründen nicht möglich ist.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) statt.

KN:IX Logo