Am 10. November 2023 haben die anwesenden Vertreter*innen unserer Mitgliedsorganisationen einen neuen Vorstand gewählt. Hier stellen wir die Mitglieder des Vorstands vor.

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Im Rahmen unseres digitalen Fachgespräches am 29. November 2023 haben wir uns mit dem Thema Community-Building und Reichweite auf Social Media befasst und uns angeschaut, welchen Nutzen Radikalisierungsprävention daraus ziehen kann.

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Für das Publikationsformat Impuls sucht KN:IX ein*e Autor*in mit Expertise zum Thema „Christfluencer*innen im Graubereich fundamentalistischen Christentums“ für das Verfassen eines Fachartikels (25.000 Zeichen, ca. 5-10 Seiten). Die Bewerbungsfrist ist der 18. Februar 2024.

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Was für ein Jahr – das zweite Jahr, in dem uns der Krieg in der Ukraine beschäftigt, nicht zu schweigen von den schrecklichen Anschlägen der Hamas am 7. Oktober, das Leid der Opfer und Angehörigen in Israel und der Zivilbevölkerung im Gazastreifen, die Auswirkungen hier in Deutschland oder die Nachwehen der Pandemie oder die lange Unsicherheit bezüglich des Finanzhaushalts – um nur einiges zu nennen. All das ist spürbar für uns alle und beschäftigt auch unsere Kolleg*innen der Mitgliedsorganisationen in ihrer täglichen Arbeit.

Bei all den Herausforderungen hilft es aktuell auch nicht, dass die Förderung 2024 bei vielen Projekten noch nicht gesichert ist. Prävention und Demokratieförderung müssen auf sichere Beine gestellt werden! Als Dachorganisation setzen uns seit vielen Jahren für eine nachhaltige und verlässliche Finanzierung ein und appellieren an die Bundesregierung, den Projekten jetzt eine Sicherheit für 2024 zu geben! Aus diesem Grund haben wir uns der Pressemitteilung und dem offenen Brief angeschlossen.

Bevor wir mit Ihnen gemeinsam auf unser Jahr 2023 zurückblicken, direkt zu Anfang ein kleiner Ausblick: Tragen Sie sich den 14.+15. Mai 2024 in Ihre Kalender ein! An diesen Tagen richten wir unseren Fachtag „Der Nahostkonflikt als Katalysator. Antisemitismus, Rassismus und Radikalisierung in Deutschland“ in Frankfurt am Main aus.

Wir wünschen Ihnen viel Energie in dieser herausfordernden Zeit und trotz oder gerade wegen aller aktuellen Herausforderungen einen möglichst friedlichen Jahreswechsel! Allen, die die Feste begehen, weiterhin ein schönes Chanukka und eine entspannte (Vor)Weihnachtszeit.

 

Ein Blick zurück

Wir freuen uns, dass wir als BAG RelEx auch 2023 erneut gewachsen sind: Das Interdisziplinäre Zentrum für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung e. V. (IZRD) und der Sozialdienst muslimischer Frauen e. V. (SmF) sind seit Frühling 2023 Teil der BAG RelEx.

Im November 2023 hatten wir Vorstandswahlen und begrüßen unseren Vorstand mit neuen und alten Gesichtern: Derviş Hızarcı (KIgA e. V.), Friederike Müller (IFAK e. V.), Silke Baer (cultures interactive e. V.), Dženeta Isaković (Mosaik Deutschland e. V.), Karin Meißner (FITT gGmbH). An dieser Stelle möchten wir uns bei den vorherigen Mitgliedern des Vorstands bedanken: danke euch für euer Engagement und eure Initiative für die BAG RelEx!

Den Fragen, ob Radikalisierung angesichts multipler gesellschaftlicher Krisen als Bewältigungsstrategie diskutiert werden kann und wie Prävention dem auf individueller und struktureller Ebene begegnet und begegnen kann, haben wir uns beim Fachtag und in der Ligante#6 gewidmet. Die Aufzeichnungen des Fachtags finden Sie in unserer Mediathek und auf unserem YouTube Kanal.

Über strukturelle Faktoren und ihre Auswirkungen auf Radikalisierungsprozesse haben wir auch bei unserem Politik- und Pressegespräch diskutiert. Auf dem Panel saßen neben Martina Renner (MdB, die LINKE) auch Maarten van de Donk (RadarAdvies, Niederlande) und Rüdiger José Hamm (BAG RelEx). Die Aufzeichnungen finden Sie in unserer Mediathek und auf unserem YouTube Kanal.

In der Sonderausgabe der Ligante haben wir Rahmenbedingungen und Standards gelingender Onlineprävention als Ergebnis des Arbeitskreis Online veröffentlicht. Im AK Online haben sich Mitarbeitenden aus Onlineprojekten aus unserer Mitgliedschaft über eineinhalb Jahre getroffen und zentrale Themen des Arbeitsfelds diskutiert.

Darüber hinaus haben wir auch unsere Austauschformate für Themen der Primär- und der Tertiärprävention weitergeführt und für Berater*innen der Ausstiegsbegleitung ein weiteres Format für den kollegialen Fachaustausch ins Leben gerufen.

Unseren Netzwerkaktivitäten sind wir unter anderem auf europäischer Ebene über das Radicalisation Awareness Network und im Gespräch mit Politiker*innen, Ministerien und Behörden nachgegangen. Wir haben dieses Jahr an einigen spannenden Fachtagungen teilgenommen und auf diversen Podien diskutiert. Im internen Austausch mit unseren Mitgliedsorganisationen haben wir uns zuletzt über den Krieg in Israel und Gaza ausgetauscht und dessen Auswirkungen auf die Präventionslandschaft und die Zielgruppen besprochen. Die Bestürzung und die Trauer sind unendlich groß. Lesen Sie dazu unser Statement.

In unseren Fachgesprächen greifen wir regelmäßig aktuelle Debatten der Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung auf. Dieses Jahr haben wir uns bei unseren Fachgesprächen zu christlichem Fundamentalismus, zur Methodenvielfalt in der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit sowie zu Community-Building und Reichweite in den sozialen Netzwerken drei unterschiedlichen Themen gewidmet, um den fachlichen Austausch und die Weiterentwicklung in unserem Arbeitsbereich zu unterstützen. Die Aufzeichnungen finden Sie in unserer Mediathek und auf unserem YouTube Kanal.

Seit Herbst 2022 sind wir Teil des Verbundprojekts PrEval – Zukunftswerkstätten und arbeiten in den Bereichen „Wissensnetzwerk“ und „Helpdesk“ daran, zu eruieren, welche Unterstützungsstrukturen zur Planung und Durchführung von verschiedenen Arten von Evaluation aufgebaut werden können und wie künftig Lücken im bisherigen Angebot geschlossen werden können. Dazu haben wir gemeinsam mit den Kolleg*innen aus dem PrEval-Verbundprojekt Praktiker*innen eingeladen, in Fokusgruppen zu diskutieren und die Ergebnisse im Anschluss verschriftlicht.

Die BAG RelEx im KN:IX

Im KN:IX Report 2023, der mit einem Grußwort von Prof. Peter R. Neumann erscheint, werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage der Demokratieförderung und Extremismusprävention. Darüber hinaus wird das Framing von Rechtsextremist*innen und Islamist*innen im Vergleich analysiert und der Frage nachgegangen, ob es einen „Woke Islamism“ gibt. Wir diskutieren, wie Deradikalisierung im und nach dem Justizvollzug funktioniert und welche möglichen Impulse es aus der Kognitionswissenschaft für die Präventions- und Distanzierungsarbeit geben kann. Neben den Artikeln finden Sie im Report außerdem die Ergebnisse der jährlichen Bedarfserhebung und der Fokusgruppengespräche mit Akteuren der Präventionslandschaft sowie Interviews mit den Landesdemokratiezentren.

In der Analyse #10 „Säkularismus und Religion im Spannungsfeld der Islamismusprävention. Eine muslimische Praxisperspektive“ diskutieren Sven-Jonas Martiensen, Matthias Bernhard Schmidt und Şeyda Sarıçam, dass die Symbiose aus gesellschaftlich wie politisch nicht akzeptierter Religiosität in Form des Islams und dem Sicherheitsdiskurs, der sich aus antimuslimischen Ressentiments speist, Eingang in die Diskurse der Islamismusprävention gefunden hat.

In Analyse #11 „Zwischen Psychotherapiebedarf und Klient*innen-Selbstbestimmung“ legen Dr. Vera Dittmar, Anja Herrmann, Dr. Anja Joest und Alexander Gesing die Hintergründe von Therapieablehnung und mögliche Lösungsansätze für Distanzierungsprozesse im Phänomenbereich Islamismus dar.

Der Impuls #7 „STRESS PUR – die Funktion von Radikalisierung im Kontext der Bindungstheorie“ von Dr. Volker Haase analysiert er die Zusammenhänge zwischen Bindung und Radikalisierungsprozessen. Dabei spielt die stressregulierende Funktion von Bindung eine entscheidende Rolle: Ist diese nicht ausreichend ausgeprägt, kann Radikalisierung eine Form der Kompensation zur Stressregulierung sein. Welche Anregungen ergeben sich daraus für Interventionen in der Ausstiegsarbeit?

Soziale Beziehungen spielen sowohl in Radikalisierungsprozessen als auch in der Präventionsarbeit eine zentrale Rolle. Im Impuls #10 „Gruppendynamiken und -identitäten in Radikalisierungsprozessen“ diskutieren Dr. Junus el-Naggar und Sören Sponick die Implikationen für Prävention und Distanzierungsarbeit.

Bei KN:IX talks haben wir dieses Jahr drei Folgen umgesetzt:

Alle Staffeln und Folgen sind auf Spotify, Apple Podcasts oder auf YouTube verfügbar.

Neben vielen anderen Veranstaltungsformaten, die im Rahmen von KN:IX umgesetzt werden, haben wir uns dieses Jahr zum zweiten Mal bei KN:IX meets Politik mit Politiker*innen aus dem Berliner Abgeordnetenhaus zu aktuellen Entwicklungen und Themen der Präventionsarbeit gegen islamistischen Extremismus ausgetauscht.

Sie wollen, was das KN:IX betrifft, up to date bleiben? Dann abonnieren Sie den KN:IX Newsletter, der alle drei Monate über aktuelle Entwicklungen sowie die neusten Publikationen berichtet.

Unsere Arbeit im Rahmen von KN:IX wird durch die IMAP GmbH kontinuierlich evaluiert. Den Zwischenbericht für das Jahr 2023 steht Interessierten auf der KN:IX Website zur Verfügung.

Ausblick für 2024

Im nächsten Jahr wird es im Rahmen unserer Beteiligung im Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) wieder spannende Veranstaltungen, Publikationen und Podcast Folgen geben. Ein festes Datum können Sie sich bereits notieren: am 14.+15. Mai 2024 findet unser Fachtag „Der Nahostkonflikt als Katalysator. Antisemitismus, Rassismus und Radikalisierung in Deutschland“ in Frankfurt am Main statt. Weitere Informationen finden Sie im neuen Jahr auf unserer Website.

Auch 2024 setzen wir unsere Beteiligung im Verbundprojekt PrEval – Zukunftswerkstätten fort und arbeiten gemeinsam mit den anderen Partnern daran, die Angebote der Evaluation und Qualitätssicherung auszubauen.

Fachaustausch, Vernetzung & Weiterentwicklung – auch 2024 wird es dazu sowohl in internen Formaten für die Mitgliedschaft als auch im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen die Möglichkeit geben. Daneben arbeiten wir für das nächste Jahr an weiteren Austauschformaten, um eine noch bessere Vernetzung von Praxis, Wissenschaft und Politik in unserem Arbeitsbereich zu erreichen.

Die derzeitige Ausgabensperre für 2024 der Bundesregierung verhindert die Auszahlung zugesagter Förderungen. Für uns als Organisationen der Zivilgesellschaft hat das dramatische Folgen: Viele der vom Bund geförderten Demokratieprojekte werden Mitarbeitende entlassen müssen. In einigen Fällen werden über Jahre gewachsene Projekte für immer ihre Türen schließen. (mehr …)

Der nicht verabschiedete Haushalt 2024 und die aktuelle Sperrung für zukünftige Ausgaben bedrohen die über 20 Jahre mühsam aufgebaute Landschaft der Demokratieprojekte in ihrer Existenz. Wenn es nicht spätestens bis Weihnachten eine Lösung gibt, müssen Kompetenznetzwerke, Beratungsstellen und Modellprojekte zum Jahreswechsel ihre Arbeit einstellen. (mehr …)

Die Prävention von religiös begründetem Extremismus wird in Deutschland seit vielen Jahren durch zivilgesellschaftliche Träger umgesetzt und umfasst ein vielfältiges Angebot. Offenkundig ist Extremismus in all seinen Formen auch im digitalen Raum präsent. Um Präventionsangebote also dort umzusetzen, wo sich die Alltagswelt der Adressat*innen abspielt, sind in den vergangenen Jahren verschiedene Onlineangebote entstanden – auch als Ergänzung zu bestehenden Offlineformaten.

Als Dachorganisation von mittlerweile über 30 Mitgliedsorganisationen ist es unser Auftrag, deren Interessen zu vertreten und auf Problemlagen und Herausforderungen hinzuweisen. Unser Blick richtet sich stets nach vorn, um Methoden gemeinsam weiterzuentwickeln und Lücken durch Angebote zu schließen. Die vorliegende Publikation schließt eine dieser Lücken, stellt die Rahmenbedingungen und Standards für gelingende Onlineprävention dar und gibt einen Einblick in die unterschiedlichen Ansätze und Methoden der Präventionsarbeit im digitalen Raum. Sie bildet das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung der Mitarbeitenden der Onlineprojekte innerhalb der Mitgliedschaft der BAG RelEx. Seit Herbst 2021 haben sie sich in einer Vielzahl von Austauschtreffen über die Besonderheiten und Herausforderungen der digitalen und hybriden Formen der Präventionsarbeit ausgetauscht und die Methodenvielfalt erörtert. Das Ergebnis ist ein umfassender Überblick, was Onlineprojekte der Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention ausmacht, welche Standards in der Onlinearbeit bedeutend sind und wie sie langfristig gestärkt werden können.

Hier können Sie die Rahmenbedingung und Standards für gelingende Onlineprävention (PDF) herunterladen. Darüber hinaus steht Ihnen eine Zusammenfassung auf Deutsch (PDF) ebenso wie eine Zusammenfassung auf Englisch (PDF) zur Verfügung.

 

Cover der Publikation "Rahmenbedingungen und Standards für gelingende Onlineprävention"

An der Erstellung der Standards waren Kolleg*innen folgender Mitgliedsorganisationen (Projekte) beteiligt: AVP e. V. (Local Streetwork On/Off, streetwork@online, CEOPS), IFAK e. V. (ExPO – Extremismus Prävention Online), RE/init e. V. (Wegweiser im Vest), Stuttgarter Jugendhaus gGmbH (Zukunftswelten), ufuq e. V., Vereinigung Pestalozzi gGmbH (Legato. Fach- und Beratungsstelle für religiös begründete Radikalisierung), Violence Prevention Network gGmbH sowie unserer Partnerorganisation Kaleido Ostbelgien (Wegweiser Ostbelgien). Wir freuen uns, Ihnen mit dieser Publikation ein weiteres Ergebnis von kollegialem Fachaustausch vorstellen zu können und möchten uns an dieser Stelle herzlich bei allen Mitwirkenden bedanken.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Publikation und dem Entstehungsprozess.

Der diesjährige Fachtag der BAG RelEx fand am 20. und 21. September 2023 in Frankfurt am Main statt und widmete sich den Wechselwirkungen von strukturellen und individuellen Faktoren in Radikalisierungsprozessen und deren Bedeutung für die Präventionsarbeit. (mehr …)

Am 10. November 2023 fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung statt, bei der die anwesenden Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen einen neuen Vorstand gewählt haben.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei den bisherigen Vorstandsmitgliedern für die produktive Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren bedanken. Außerdem freuen wir uns, hiermit die neue Besetzung des Vorstands begrüßen zu dürfen. Auf der Mitgliederversammlung gewählt wurden:

Fünf Menschen stehen vor einem bunten Hintergrund und blicken in die Kamera - Foto des neu gewählten Vorstands der BAG RelEx

©Michel Buchmann für BAG RelEx

(v. l. n. r. Karin Meißner, Dženeta Isaković, Silke Baer, Friederike Müller, Derviş Hızarcı)

 

 

Vorstellung der Vorstandsmitglieder

Karin Meißner entwickelte nach dem Studium der Islamwissenschaften ihr Profil hin zur zielgruppenübergreifenden Antidiskriminierung. An der Forschungs- und Transferstelle Gesellschaftliche Integration und Migration / htw Saar (fitt gGmbH) konzipiert und leitet sie Projekte, die den differenzsensiblen und diskriminierungskritischen Umgang mit Heterogenität in gesellschaftlichen und professionellen Strukturen fördern, ein weiterer Fokus ist die Prävention von Radikalisierungen. Sie schult und referiert zu diesen Themen und moderiert strategisch und inhaltlich Prozesse zur diskriminierungskritischen Organisationsentwicklung. Darüberhinaus ist sie Projektleiterin von Yallah! Fach- und Präventionsstelle Islamismus und antimuslimischer Rassismus. Als Vorsitzende des Antidiskriminierungsforums Saar (adfs) e. V. setzt sie sich für eine saarlandweite Antidiskriminierungsstruktur ein, seit November 2023 ist Meißner darüber hinaus Mitglied des Vorstands der BAG RelEx.

Dženeta Isaković studierte Islamwissenschaft und Politische Wissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Ihren Master absolvierte sie in Nah- und Mitteloststudien mit dem Schwerpunkt Arabistik. Isaković leitet bei Mosaik Deutschland e. V. den Themenbereich Prävention von Extremismus und Hassgewalt. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen die Konzeption und Entwicklung von Bildungsformaten für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen sowie die Referententätigkeit in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung. Ihre fachliche Expertise liegt vor allem im Bereich des religiös begründeten Extremismus sowie in der Antidiskriminierungsarbeit mit Schwerpunkt Rassismus. Seit November 2023 ist Isaković Mitglied des Vorstands der BAG RelEx.

Silke Baer ist seit 2002 in der Entwicklung, Erprobung und Auswertung von Ansätzen zur Prävention von Rechtsextremismus, religiös begründetem Extremismus u. a. Formen von gruppenbezogener/n Menschenfeindlichkeit bzw. Abwertungskonstruktionen tätig. Sie ist Mitbegründerin und Co-Geschäftsführerin von cultures interactive e. V. Ihre Schwerpunkte sind jugendgerechte, narrative und phänomenübergreifende Zugänge der politischen Bildung und Ansätze der Präventions- und Distanzierungsarbeit, u. a. mit Blick auf Genderaspekte. Seit 2020 leitet sie die Fachstelle fa:rp (farp.online), die den Fokus auf die pädagogische Praxis, Jugendarbeit/-Hilfe legt und Teil des bundesweiten Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention (KOMPREX) ist. Sie ist Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus BAG RelEx.

Derviş Hızarcı ist als Experte für Diskriminierung, Minderheitenschutz, Antisemitismus und Rassismus ein gefragter Gesprächspartner und nimmt immer wieder in Medien zu diesen Themenbereichen Stellung. Nach seinem Lehramtsstudium und seinem Referendariat wurde er Lehrer in Berlin-Kreuzberg und lernte 2011 den Verein Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA e. V.) kennen. Seit 2015 leitet er diesen als Vorstandsvorsitzender. In seiner Amtszeit wuchs der Verein von einer kleinen Nachbarschaftsinitiative zu einer national und international angesehenen Institution im Kampf gegen den Antisemitismus. Von August 2019 bis September 2020 war Hızarcı der Antidiskriminierungsbeauftragte der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Seit Juli 2019 sitzt Hızarcı im Beratungskreis des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein. 2021 wurde Hızarcı von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Tag des Ehrenamtes die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland für Engagement in der Einwanderungsgesellschaft verliehen. 2018 wurde Hızarcı Vorstandsmitglied der BAG RelEx und ist seit 2021 ihr Vorstandsvorsitzender.

Friederike Müller ist Dip. Sozialarbeiterin und seit 2014 Geschäftsführerin der IFAK e. V. – Verein für Multikulturelle Kinder-Jugendhilfe und Migrationsarbeit. Zudem hat sie die Projektleitung aller unter Trägerschaft der IFAK durchgeführten Präventionsprojekte im Themenfeld Extremismus inne. Das Beratungsnetzwerk „Grenzgänger“, das Justizprojekt NRW „re:vision“ und die Beratungsstellen Wegweiser Gelsenkirchen, Bochum und Herne sind nur einige davon. Ebenso leitet sie weitere Projekte der Demokratieförderung und Gewaltprävention. Vor ihrer Stelle als Geschäftsführerin hatte sie verschiedene Leitungspositionen innerhalb der IFAK inne und arbeitete zuvor viele Jahre in unterschiedlichen Bereichen der transkulturellen Kinder- und Jugendhilfe sowie der Generationenrarbeit. Seit 2016 ist Friederike Müller Vorstandsvorsitzende der BAG RelEx.

Bei der Betrachtung des Einzelfalls werden mögliche Erklärungen für eine Radikalisierung oftmals auf der individuellen Ebene verortet – dies ergibt jedoch ein nur unvollständiges Bild. Mit der Ligante#6 möchten wir die Diskussion um gesellschaftliche Zusammenhänge und Rahmenbedingungen in Hinblick auf eine islamistische Radikalisierung anregen. Zudem soll aufgezeigt werden, was im Bereich der Bildungs- und Präventionsarbeit diesbezüglich bereits umgesetzt wird und wie weitere Potenziale ausgeschöpft werden können.

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